Tschechiens Jungen und die Mädchen der Utah Lions gewannen die SAS Institute Heidelberg Juniors & Girls Sevens 2023
Die Nationalmannschaft Tschechiens bei den U16-Jugendlichen und die U18-Juniorinnen des US-amerikanischen Bundesstaates Utah heißen die siegreichen Mannschaften bei den X. SAS Institute Heidelberg Juniors & Girls Sevens. Das internationale Siebenerrugby-Turnier um die von Hauptsponsor SAS Institute gestifteten Pokale und Ehrenpreise wurde am 17. und 18. Juni 2023 im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark in Heidelberg-Kirchheim ausgetragen und fand das größte Interesse seit der erstmaligen Veranstaltung durch den gastgebenden Rugby-Verband Baden-Württemberg (RBW) im Sommer 2012. Es nahmen zwölf Jungen-Teams und acht Mädchen-Mannschaften aus acht Nationen und drei Erdteilen teil. Die 54 Turnierspiele an den beiden Tagen wurden nach einem von Ralph Götz erarbeiteten ausgeklügelten Spielplan ohne Zeitverlust ausgetragen und fanden, wie Sportreporter Jakob Wolf von der Rhein-Neckar-Zeitung ermittelt hatte, vor insgesamt rund 1000 Zuschauern statt.
„Wir haben die wirtschaftliche Herausforderung eines so großen Turniers dank der Unterstützung unserer treuen Partner und der Stadt Heidelberg gemeistert, und die vielen Zuschauer – auch aus Kanada, den Niederlanden und den USA – haben uns erfreuliche Catering-Einnahmen beschert“, sagte der RBW-Vorsitzende Claus-Peter Bach, der sehr stolz auf die vorbildlichen Leistungen des 15-köpfigen Organisationskomitees ist, das ein ganzes Jahr lang unter der Leitung von RBW-Jugendwartin Caroline Trost und RBW-Sportwart Benjamin Merdes an der Realisierung dieses Ereignisses gearbeitet hatte, das im Jahresterminplan des RBW den ersten Platz einnimmt und in Deutschland einzigartig ist.
Bachs Dank gilt auch den rund 80 Helferinnen und Helfern, die von Mittwochnachmittag bis Montagabend gewirkt und gewuselt haben, um die vielfältigen Aufgaben der Organisation zu erfüllen: Team-Zelte aufschlagen und mühevoll wieder abbauen, das Stadion einrichten und säubern, die Mannschaften aus Dubai, Frankreich, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Tschechien, den USA und den deutschen Landesverbänden Bayern, Brandenburg und Hessen empfangen, in der Heidelberger Jugendherberge einquartieren und verpflegen, die Shuttle-Bussen von der Unterkunft ins Stadion und zurück einsetzen, die Teams, die rund 25 Match Officials, die Ball- und Einlaufkinder und die Helfer aus der U18-Auswahl des RBW im Haus des Stadtjugendrings mit Mittagessen versorgen, das Grillfest der Talente und das Bankett der Offiziellen durchführen, die Gastgeschenke besorgen und verteilen und – ganz wichtig! – die Kuchen backen und spendieren und heiße und kalte Getränke verkaufen, die die Besucher an zwei Tagen mit 31 Grad Celsius am Leben erhalten haben. Das Grillteam um Ramachandra Aithal, das internationale Wurst-Spezialitäten und Pommes frites zubereitet hat, hat angesichts der unmenschlichen Arbeitsbedingungen viel Flüssigkeit verloren, die aus medizinischen Gründen zeitnah ersetzt werden musste.
Am Schluss waren alle zufrieden: Die Athletinnen und Athleten aus nah und fern freuten sich über ein hochklassiges Turnier, faire Spiele, ehrliche Bemühungen der Match Officials und verdiente Sieger und versprachen, im Juni 2024 zu den XI. SAS Institute Heidelberg Juniors & Girls Sevens wiederzukommen. Unter den Zuschauern waren mit Kensuke Iwabuchi und Harald Hees zwei nationale Rugby-Präsidenten, die die Spiele genossen. Herr Iwabuchi war Japans großartiger Verbindungshalb bei den Weltmeisterschaften 1995 in Südafrika und 1999 in Großbritannien und stellte in Aussicht, im nächsten Jahr zwei Nationalteams aus Nippon an den Neckar zu entsenden. Herr Hees war ein ausgezeichneter Nationalspieler auch im nun olympischen Siebenerrugby und zählte zu jenem deutschen Team, das 1990 bei den Hongkong Sevens Bowl-Gewinner war und von Manager Fritz Raupers und Bundestrainer Robert Antonin unter die besten 16 Teams der Welt geführt wurde.
Die tschechische Nationalmannschaft, die schon 2019 und 2022 in Heidelberg den SAS Institute-Cup gewonnen und ihren Titel damit also erfolgreich verteidigt hat, ist ein hoch verdienter Turniersieger. Die Mannschaft der Trainer Filip Vacek, Ondrej Fort und Stanislav Kral gewann am Samstag die Vorrundenspiele gegen Strasbourg/Elsass (41:5), Hessen (48:0) und Luxemburg (24:7), begann den zweiten Turniertag mit einem 45:0-Viertelfinalsieg über die Texas Rangers, besiegte im engen Halbfinale die Utah Lions mit 12:7 und setzte sich im Endspiel mit 22:12 gegen die Rugby-Akademie der Niederlande-Süd durch. Die Zweitplatzierten stellten mit Sem Bouwens den von den Trainern aller Jungen-Teams nominierten besten Spieler des Turniers, der Rugby-Landesverband Brandenburg mit Team-Manager Robby Lehmann erhielt den Ehrenpreis als fairste Mannschaft.
Gastgeber Baden-Württemberg hatte zwei U16-Auswahlen im Turnier, die sich im Vergleich zum Vorjahr beide verbesserten und so ein Lob des stets sehr kritischen und selbstkritischen Landestrainers Jan Ceselka verdienten. RBW I schlug in der Vorrunde die Texas Rangers mit 39:0, Brandenburg mit 55:0 und die von Karl Fix zusammengestellte kanadische Einladungs-Nationalmannschaft der Dog River Howlers mit Akteuren aus fünf Provinzen und Gastspielern aus Japan und Singapur mit 17:12. Im Viertelfinale gelang ein 24:5-Sieg über Luxemburg, doch im Halbfinale waren die Niederlande-Süd mit 17:0 klar und im kleinen Finale um Platz drei die Utah Lions mit 17:10 knapp besser. Baden-Württemberg II, dessen Akteure in den Monaten zuvor ebenfalls sehr fleißig trainiert hatten, belegte den elften Platz und ließ Brandenburg mit einem bejubelten 22:17-Erfolg im letzten Match hinter sich.
Baden-Württembergs Mädchen verloren nur ein Spiel – das Finale gegen die Utah Lions mit 12:22, die mit Chloe de Leon auch die beste Spielerin des Turniers hatten. Den athletischen US-Girls gelang mit einem 34:0 über die Niederlande, einem 38:7 über das arabische Emirat Dubai und einem 38:0 über Stade Français Paris ein Durchmarsch durch die Vorrunde, worauf am zweiten Tag ein 15:12 im Halbfinale gegen die Dog River Howlers und im Endspiel der Erfolg gegen das RBW-Team von Managerin Caroline Augspurger-Hacker und die beiden Trainer Lisa Bohrmann und Andreas Hacker folgten – die beide sehr gute und erfolgreiche Siebenerrugby-Akteure waren und ihr Können nun an die Talente vererben.
Das RBW-Team setzte sich gegen die Dog River Howlers mit 40:7, die Texas Rangers mit 32:0 und die Elsass-Auswahl mit 28:12 durch und besiegte im Halbfinale Dubai mit 21:7 – da waren die Fans auf den beiden Tribünen des Fritz-Grunebaum-Sportparks, unter ihnen Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner, Direktor Thomas Keil von SAS Institute, Seniorchef Walter Niebel vom langjährigsten RBW-Sponsor Sportwelt Niebel und Magnus Müller als Vorsitzender der Badischen Sportjugend, völlig aus dem Häuschen.
Die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung hat im Vorfeld und danach mit drei großen Artikeln und etlichen Bildern über das Turnier berichtet, das auch über das von Guntram Hacker bewerkstelligten Streaming im Internet etliche Zuschauer fand. Redakteur Norbert Lang vom Rhein-Neckar-Fernsehen, einem langjährigen RBW-Partner, drehte einen tollen Film über die Mädchen aus Dubai und deren berühmten Trainer Apollo Perelini, der im Wüstenstaat eine Rugby-Akademie für junge Talente betreibt und bereits 600 Spielerinnen mit dem Rugbyspiel bekannt gemacht hat. Perelini (53) ist in Auckland geboren, spielte für die All Blacks U21, West-Samoa und 1992 für die Weltauswahl, ehe er seine Karriere als Profi in St. Helens und bei den Sale Sharks in England ausklingen ließ. Er sagte: „Die SAS Institute Heidelberg Sevens sind ein großartiges Turnier. Wir kommen immer gerne wieder!“
Das Turnier in Zahlen
U16-Jugendliche, Gruppe A: Dog River Howlers (Kanada) – Brandenburg 28:0, Baden-Württemberg – Texas Rangers 39:0, Texas – Dog River Howlers 5:28, Brandenburg – Baden-Württemberg 0:55, Texas – Brandenburg 29:14, Dog River Howlers – Baden-Württemberg 12:17; Gruppe B: Tschechien – Strasbourg/Elsass 41:5, Luxemburg – Hessen 0:24, Hessen -Tschechien 0:48, Strasbourg/Elsass – Luxemburg 7:10, Hessen – Strasbourg/Elsass 34:7, Tschechien – Luxemburg 24:7; Gruppe C: Niederlande-Süd – Baden-Württemberg II 44:0, Utah Lions – Bayern 36:5, Bayern – Niederlande-Süd 12:36, Baden-Württemberg II – Utah 0:28, Bayern – Baden-Württemberg II 33:10, Niederlande-Süd – Utah 31:12.
Viertelfinals Plätze 1 – 8: Tschechien – Texas 45:0, Baden-Württemberg – Luxemburg 24:5, Niederlande-Süd – Hessen 24:12, Dog River Howlers – Utah 7:26.
Halbfinals, Plätze 9 – 12: Bayern – Brandenburg 29:7, Strasbourg/Elsass – Baden-Württemberg II 22:7; Plätze 5 – 8: Texas – Dog River Howlers 12:10, Luxemburg – Hessen 21:7; Plätze 1 – 4: Tschechien – Utah 12:7, Baden-Württemberg – Niederlande-Süd 0:17.
Finalspiele, um Platz 11: Baden-Württemberg II – Brandenburg 22:17; um Platz 9: Strasbourg/Elsass – Bayern 20:0; um Platz 7: Hessen – Dog River Howlers 29:17; um Platz 5: Luxemburg – Texas 29:0; um Platz 3: Utah – Baden-Württemberg 17:10; um Platz 1: Tschechien – Niederlande-Süd 22:12.
Fairste Mannschaft: Brandenburg; Bester Spieler: Sem Bouwens (Niederlande-Süd); Bester Punktesammler Baden-Württemberg: Philip Buchta (TSV Handschuhsheim/42 Punkte).
U18-Juniorinnen, Gruppe A: Dubai – Stade Francais Paris 22:17, Niederlande – Utah Lions 0:34, Utah – Dubai 38:7, Paris – Niederlande 36:10, Utah – Paris 38:0, Dubai – Niederlande 12:7; Gruppe B: Baden-Württemberg – Dog River Howlers 40:7, Elsass -Texas Rangers 19:24, Texas – Baden-Württemberg 0:32, Dog River Howlers – Elsass 38:0, Texas – Dog River Howlers 7:31, Baden-Württemberg – Elsass 28:12.
Halbfinals, Plätze 5 – 8: Niederlande – Elsass 15:21, Paris – Texas 0:27; Plätze 1 – 4: Utah – Dog River Howlers 15:12, Dubai – Baden-Württemberg 7:21.
Finalspiele, um Platz 7: Niederlande – Paris 24:0; um Platz 5: Texas – Elsass 19:5; um Platz 3: Dog River Howlers – Dubai 26:7; um Platz 1: Utah – Baden-Württemberg 22:12.
Fairste Mannschaft: Dog River Howlers; Beste Spielerin: Chloe de Leon (Utah); Beste Punktesammlerin Baden-Württemberg: Soraya Hölzer-Castillo (RG Heidelberg/40 Punkte).