Fritz-Grunebaum-Sportpark

Wohnzimmer der deutschen Rugby-Nationalmannschaft

Deutschlands größtes Rugby-Stadion

Fritz-Grunebaum-Sportpark (Harbigweg 9 in 69124 Heidelberg-Kirchheim) wurde von der Stadt Heidelberg in enger Zusammenarbeit und mit finanzieller Beteiligung des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg (RBW) und des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) erbaut und wurde 1996 von Heidelbergs Oberbürgermeisterin Beate Weber und Roberta Grunebaum-Gmünder feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Das Stadion ist Heimspielstätte der deutschen Nationalmannschaft, der RBW-Auswahlen und der Bundesliga-Mannschaft der Rudergesellschaft Heidelberg, die dort das Franz-Kerber-Klubhaus errichtet hat.

Im Fritz-Grunebaum-Sportpark, dessen Spielfeld über eine besonders tüchtige Drainage verfügt, genießen die Zuschauer die großen Rugbyspiele auch auf einer überdachten Tribüne, die 318 Personen Platz bietet, und auf befestigten Stehstufen auf beiden Spielfeld-Seiten. 2015 wird auf der Gegengeraden eine weitere überdachte Tribüne errichtet, für deren Bau der Gemeinderat der Stadt Heidelberg im Jahr 2014 eine Bausumme in Höhe von 420 000 Euro beschlossen hat.

Im Fritz-Grunebaum-Sportpark hat die deutsche Rugby-Nationalmannschaft seit 1996 die Mehrzahl ihrer Länderspiele gewonnen. Mannschaftskapitän Mustafa Güngör hat das Stadion als „unser Wohnzimmer“ bezeichnet – hier fühlen sich die deutschen Spieler wohl und werden von den Zuschauern zu besonderen Leistungen beflügelt

In memoriam Fritz Grunebaum

Der Frankfurter Rugbyspieler Fritz Grunebaum war für den SC Frankfurt 1880 aktiv und studierte Jura und Wirtschaftswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er promovierte. Er heiratete die 1908 in Berlin geborene Bankierstochter Karin Grunebaum (geborene Wassermann). Das Ehepaar jüdischen Glaubens wanderte 1935 in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Fritz Grunebaum betätigte sich in Boston in der Lederindustrie und gründete die American Rugby Foundation. Nach dem frühen Krebstod seiner geliebten Ehefrau Karin, die ihm vier Kinder hinterließ, stiftete er der Boston University die Karin Grunebaum Cancer Research Foundation, eines der führenden Krebsforschungszentren der Welt. In zweiter Ehe heiratete Fritz Grunebaum die US-Amerikanerin Roberta Grunebaum, die das Rugbyspiel ebenfalls liebte und deren Auto-Nummernschild „Rugby – 1“ zeigte.

Fritz Grunebaum, der 1992 verstarb, hat seine Studienstadt Heidelberg testamentarisch reich bedacht. Der Universität Heidelberg stiftete er den Fritz-Grunebaum-Preis, der alljährlich für die beste Doktorarbeit in den Wirtschaftswissenschaften vergeben wird. Das Kurpfälzische Museum erhielt wertvolle Kunstwerke, und die Stadt Heidelberg eine große Summe zur Förderung des Rugbyspiels, die Roberta Grunebaum-Gmünder (in zweiter Ehe mit dem Schweizer Sportschützen-Meister Sepp Gmünder aus Appenzell verheiratet) und Beate Weber zum Bau des Fritz-Grunebaum-Sportparks verwendeten. Fritz Grunebaum war Ehrensenator der Ruperto Carola. Roberta Grunebaum-Gmünder verstarb 2003.