Aus dem Lande des Weltmeisters Südafrika

Beim Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Juniors & Girls Sevens sind die Buffalos vom Western Cape erstmals zu Gast

Am Samstag und Sonntag (28./29. Juni), jeweils von 9 bis 17 Uhr, veranstaltet der Rugby-Verband Baden-Württemberg (RBW) zum 28. Mal das Siebenerrugby-Turnier Heidelberg Sevens. Seit 2012 wird das Turnier für Junioren unter 16 Jahren und für Juniorinnen unter 18 Jahren ausgetragen, die sich in Spielen gegen starke internationale Konkurrenz beweisen und für den Einsatz in den deutschen Nationalmannschaften bei den Europameisterschaften empfehlen sollen. Gespielt wird im städtischen Rugby-Stadion Fritz-Grunebaum-Sportpark, Harbigweg 9 in 69124 Heidelberg-Kirchheim. Pkw-Fahrenden wird empfohlen, ihr Fahrzeug auf dem Messplatz oder dem Parkplatz am ADAC zu parken. Alle Besucher des Siebenerrugby-Turniers genießen freien Eintritt.

Der RBW hat ein hochklassiges Teilnehmerfeld mit jeweils acht Nationalmannschaften und internationalen Auswahlen gebildet. Bei den U18-Mädchen hat es die baden-württembergische Auswahl der Trainer Lisa Bohrmann und Andreas Hacker und der Teammanagerin Christine Kerber, die im Vorjahr durch einen 22:5-Sieg über die Niederlande Turniersieger waren, erneut mit den spielstarken Holländerinnen, den Nationalteams von Belgien und Tschechien, der Apollo Sporting Academy aus dem arabischen Emirat Dubai, der belgischen Auswahl Belbarians, den German Barbarians und dem Rugby-Verband Nordrhein-Westfalen zu tun, dessen Auswahl kürzlich in Wiedenbrück vor Baden-Württemberg deutscher Meister der Landesverbände geworden war.  

Bei den U16-Jungen wurde die Turnierleitung um RBW-Jugendwartin Caroline Trost, deren Stellvertreter Elmar Menold und Sportwart Ben Merdes vor eine kompliziertere organisatorische Herausforderung gestellt, denn das Nationalteam Israels, seit einigen Jahren Stammgast in Heidelberg, hat wegen des Angriffskrieges gegen den Iran seine Teilnahme absagen müssen. Den frei gewordenen Platz nahm der RBW mit einer zweiten Mannschaft ein, die sich neben der ersten Mannschaft der Schwarz-Gelben, die im letzten Jahr das kleine Finale gegen die San Diego Academy hauchdünn mit 5:0 gewonnen hatte, beweisen möchte. Die beiden Teams der Manager Ulrike und Olivier Faye und der Trainer Jan Ceselka, Felix Martel und Ruben May haben es mit dem viermaligen Rekordsieger Tschechien, den flinken Jungs der Niederlande Süd, der französischen Auswahl von Strasbourg-Alsace und der Auswahl Hessens zu tun.

Erstmals starten die Buffalos Western Cape aus dem Lande des Weltmeisters Südafrika und die Apollo Sporting Academy Dubai in Heidelberg. Erstmals bringt der 55-jährige Rugbylehrer Afamasaga Apollo Perelini, der aus dem neuseeländischen Auckland stammt, für die U21-All Blacks, Samoa und die Weltauswahl gespielt hatte und Rugby in Arabien fördert, zwei Teams mit nach Heidelberg. Sie sind ungeheuer stark und bereiten sich seit Mittwoch auf den Rugbyplätzen neben der Jugendherberge gewissenhaft vor.

Siebenerrugby wurde in Heidelberg schon in den frühen 1980-er Jahren durch die Magicians um Bruce Kerr und Thomas Kurzer promotet. Die Heidelberg Sevens, die 2002, 2003, 2007 und 2011 sogar EM-Turniere waren, wurden 1995 erstmals ausgetragen und waren 2000 die europäische Qualifikation zur WM 2001 in Argentinien, für die sich Wales, Georgien und Irland qualifizierten. Der Rugby-Nationalspieler und Segel-Olympiasieger Dr. Jacques Rogge aus Belgien, der einst ein Ausbildungsjahr bei Professor Horst Cotta in der Orthopädischen Uni-Klinik in Heidelberg verlebt hatte, setzte als IOC-Präsident durch, dass das Rugbyspiel mit sieben Akteuren pro Team ab 2016 in Rio de Janeiro olympischer Wettkampfsport ist. Olympiasieger 2024 in Paris waren die Frauen Neuseelands und die Männer Frankreichs. Gespielt wird weltweit über zweimal sieben Minuten mit zwei Minuten Halbzeitpause.

[ Text: CPB – Foto: privat ]